Ein alter Spruch unter Landwirten lautet „Kühe machen Mühe“, und außerdem produzieren sie jede Menge Mist. Rindermist enthält viele Nährstoffe und weitere Bestandteile, die von bestimmten Bakterienarten verwertet werden können. In unserer Biogasanlage, die vorwiegend mit Reststoffen aus der Milchviehhaltung betrieben wird, erzeugen wir daraus Strom und Wärme. Das macht ökologisch und ökonomisch Sinn.
Biogas als Energiequelle
Im Jahr 2009 haben wir uns entschlossen, die Erzeugung regenerativer Energien als weiteren Betriebszweig in Junkernhose aufzubauen. Unsere Biogasanlage hat eine elektrische Leistung von 500 kW. Sie läuft rund um die Uhr und erzeugt pro Jahr fast 4,2 Millionen kWh elektrische Energie, die wir ins Stromnetz der EWE einspeisen. Daneben produzieren die Blockheizkraftwerke (BHKW) eine große Menge Wärme, die wir vollständig in unserem Betrieb nutzen.
Optimierte Stromerzeugung für das regionale Netz
2018 haben wir in die Anlage ein weiteres Blockheizkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 550 kW integriert. Diese Kombination ermöglicht es uns, Elektrizität bedarfsgerecht zu produzieren – dann nämlich, wenn die EWE Strom bei uns abruft, was vor allem in den Verbrauchsspitzen der Fall ist. Das in der Biogasanlage erzeugte Gas wird dafür in den Motoren unseres BHKW verbrannt, durch die Verbrennung werden Generatoren angetrieben, die den Strom erzeugen. In den Phasen, in denen die EWE keinen Strom abruft, wird das Gas vorübergehend zwischengelagert. Diese bedarfsangepasste Bereitstellung von Strom ist ein großes Plus gegenüber anderen regenerativen Energiequellen.
Statt Heizöl: Wärme aus der Biogasanlage
Die Wärme, die unsere BHKW erzeugen, nutzen wir primär zum Beheizen unserer Wohnhäuser und für verschiedene Verbrauchsquellen in der Milchviehhaltung, sie ersetzt das zuvor eingesetzte Heizöl. Seit 2018 wird zusätzlich ein Düngerwerk betrieben, das flexibel die darüber hinaus anfallende Wärme nutzt.
Strom aus Sonne
Auf den Dächern unserer Kuhställe betreiben wir eine Photovoltaikanlage, deren Strom wir auch in das Netz der EWE einspeisen. Auf diese Weise werden die großen Dachflächen sinnvoll genutzt – und auch die Kühe profitieren: Denn weil sich die Dachflächen im Sommer wegen der Solarmodule nicht so stark aufheizen, bleibt es im Stall angenehm kühl.
WEITERLESEN